Auf dem Gelände der Mersmühlein Haren überzeugte das Mini-Orchester mit einem bunten Hit-Feuerwerk des 2014 verstorbenen Weltstars der deutschsprachigen Schlagerszene. Im Mittelpunkt der Show stand natürlich Sänger Huby Scherhag, als Garant für eine in jeder Hinsicht sehr authentische Bühnen-Show. Weißer Flügel, Lindenblütentee, Bademantel, da passte alles.
Und sogar Nicht-Schlager-Fans, die schon vom Meister humorvoll „die Mitgeschleppten“ genannt wurden, erkannten die hochprofessionelle Darbietung der Band an. Hervorragender Gesamtsound -erstaunlich für eine Festzeltakustik- stechend klare Bläsersätze, eine dynamische Rhythmus-Gang, starke Soloinstrumentalisten und die erstaunliche Udo Jürgens-Stimme des Frontmannes.
Cooler Auftakt
Als Show-Intro gab es zunächst ein knackiges Instrumental-Medley, in dem schon mal viele Granatenhits des Udo Jürgens kurz „angerissen“ wurden. Ein cooler Konzertauftakt. Passend auch der erste Gesangstitel „Jetzt oder nie“, denn dieses Motto nahm das Harener Publikum dankend an und ließ sich in allerbeste Schlagerpartystimmung versetzen.
Und dann ging es Schlag auf Schlag. Ein Evergreen jagte den anderen: „Ich war noch niemals in New York“, „Aber bitte mit Sahne“, „Griechischer Wein“, „Siebzehn Jahr“, „Ehrenwertes Haus“, „Merci Chérie“, „Mit 66 Jahren“ und noch viele andere Jürgens Gassenhauer erklangen in erstaunlicher Perfektion. Eigentlich auch kein Wunder, denn ausgezeichnet mit dem Deutschen Rock und Pop Preis und sogar geadelt durch Udo höchstpersönlich, interpretierte SahneMixx das was den Meister ausmachte in würdiger Art und Weise. So auch dessen Lieder zum Nachdenken oder Songs voller Romantik und Poesie.
Tolles Publikum
Begeistert zeigte sich Huby Scherhag vom Harener Publikum, das fast jeden Song als stimmstarker und textsicherer Backgroundchor begleitete. Die Titel leitete Scherhag oft mit Udo-Zitaten oder kleinen Anekdoten aus dem Leben seines großen Vorbilds ein. Interessant auch die musikalischen Arrangements. Alte 1960er Titel wie „Merci Chérie“ -mit identischen Marching-Drums- wurden im original Schallplattenarrangement präsentiert, anderen älteren Schätzchen hat SahneMixx ein neues, soundmoderneres Kleid verpasst.
Als dann zum Ende hin das „Ehrenwerte Haus“ erklang, hielt es keinen Udo Jürgens-Fan mehr auf seinem Stuhl, was vom Jürgens-Double Scherhag mit einem „ich glaub‘ ich zieh‘ nach Haren“, quittiert wurde. Mit dem umjubelten Zugabenblock endete nach drei Stunden eine beeindruckende Tribute-Show im Festzelt an der Harener Mersmühle.